Grundregeln:
– Der „Pikke“ ist ein Holzstecken, der an mindestens 1 Seite zugespitzt wird, damit er im Boden stecken kann.
– Der „Pikke“ wird aus einem Stück Holz vom Spieler selbst und vor Ort angefertigt und darf nicht länger als max. 50 cm lang sein, der Durchmesser 5 cm. Abmaße können von einer geeichten Pikke-Lehre abgenommen werden.
– Der „Pikke“ darf nur aus einem Stück Holz bestehen und keine anderen Materialien (z.B. Metall, Kunststoffe, etc.) enthalten.
– Der Spitz vom „Pikke“ darf in einem offenen Feuer gehärtet werden.
– Beim Pikken in den Boden muss der „Pikke“ vorm Auftreffen auf den Boden von der Hand losgelassen werden. d.h. der „Pikke“ darf nicht in den Boden hineingesteckt werden. Der „Pikke“ muß einhändig geworfen werden.
– Ein „Pikke“ steckt, wenn er an seinem ungespitzten Ende (oder dickste Stelle) eine Fingerbreit Luft hat, also nicht direkt am Boden aufliegt und auch nicht auf einem anderen „Pikke“ draufliegt.
– Liegt der „Pikke“ auf einem anderen „Pikke“ drauf, so ist dieser unterhalb herauszuziehen. Danach darf dieser nur bis max. 1 Fingerbreit am Boden sein, ansonsten gilt es nicht als „stecken“.
– Ein fremder Pikke darf während der Runde nicht angegriffen und der Zustand geprüft werden.
– Der „Pikke“ darf während des Turniers nachbearbeitet werden. Nicht jedoch während eines laufenden Spiels!
– Bricht ein „Pikke“ während des Turniers, so darf dieser erneuert werden.
Als Bruch gilt, wenn mindestens 6,27/25,08 (aber nicht weniger als 1/4) der Länge des „Pikkes“ oder 17/51 (aber nicht weniger als 1/3) des Durchmessers weggebrochen ist. Gebrochene „Pikke“ dürfen so oft wie nötig ersetzt werden.
Bei Nichtbeachtung droht Punkteabzug (siehe auch Punktewertung)
– Nicht-Einhaltung der Reihung wird mit Ausschluss geahndet
– Bei Streitfragen entscheidet der Schiedsrichter. Bei Mißachtungen können Verwarnungen oder Ausschließungen ausgesprochen werden.
– Bei einer Zweiten Verwarnung wird der Spitz abgeschnitten. Diese kann in 3 Schritten unterschiedlich lang abgeschnitten werden.
In den Endspielen wird anstatt der Verwarnung gleich der Spitz abgeschnitten.
– Staunhukkn (nicht Angriffsspiel und taktisches Abseitshalten) wird mit einer Verwarnung bestraft. Bei weiteren Vergehen wird wie oben (Spitz abschneiden) vorgegangen
– Schiedsrichter sind unbestechlich und können bei Kritik Spieler ausschließen.
– Der Pikkeplatz ist 2×2 Meter. Begrenzung ist mittels festen Material (z.B. Holzbrett) oder Band möglich.
Sofern es um ein flexibles Band handelt, so ist im Zweifelsfall nicht die Flucht zwischen den Eckpunkten ausschlaggebend sondern ob sich der Pikke innerhalb oder außerhalb des Bandes befindet.
– Ausserhalb der Begrenzung:
beim Anpikken – Ausschluss
landet bei Attacke ausserhalb – zurück ins Spielfeld legen
steckt bei Attacke ausserhalb – Ausschluss
– Ablenkungen und Verzögerungen können geahndet werden. Nach erstmaliger Ermahnung kann Ausschluss erfolgen. (erste Regeländerung seit knapp 2000 Jahren)
Spielablauf:
1.) In der ersten Runde erfolgt das anpikken:
Die Spieler müssen ihren „Pikke“ nacheinander in den Boden „pikken“.
Reihenfolge der Spieler wird mit Streichholz-ziehen ausgelost. Es sei denn, es ist ein Meister bzw. Vizemeister anwesend. Dann hat dieser immer die Ehre und die weitere Reihenfolge wird ausgelost
Der erste „pikket“ seinen „Pikke“ in den Boden, danach sind die anderen Spieler an der Reihe, bis jeder „Pikke“ geworfen wurde.
2.) Die 2. Runde eröffnet wieder der 1. Spieler. Dieser muß nun versuchen, mit seinem „Pikke“ einen der anderen „Pikke“ herauszuschlagen (siehe auch Staunhukkn), wobei die Kunst darin besteht, daß der eigene „Pikke“ stecken bleiben soll. Gelingt dies dem Spieler, daß sein eigener „Pikke“ steckt und der des Gegners am Boden liegt, so hat er die Möglichkeit, den am Boden liegenden „Pikke“ zu „Taffn“ (dt.: „taufen“). Dazu muß der 1. Spieler versuchen, den am Boden liegenden „Pikke“ so zu treffen, daß sich dieser bewegt und sein eigener „Pikke“ steckt. Als „bewegt“ gilt nur wenn der Spieler-Pikke beim eindringen in den Boden gleichzeitig den gegnerischen Pikke berührt. Bewegung durch Erderschütterung oder einer Berührung nach Eindringen in den Boden ist NICHT zulässig.
Gelingt das Taffn dem 1. Spieler, so scheidet der 2. Spieler aus. der Pikke wird sofort aus dem Spiel genommen. Spieler 1 darf ein weiteres mal pikken
3.) Gelingt dies dem 1. Spieler nicht, so ist der 2. Spieler wieder an der Reihe.
Falls beim Versuch des 1. Spielers den „Pikke“ des 2. Spielers zu „Taffn“ sein eigener „Pikke“ nicht steckt, so darf nun der 2. Spieler versuchen, den „Pikke“ des 1. Spielers zu „taffn“ und somit den Spies umzudrehen.
4.) Gelingt es dem 1. Spieler jedoch beim Versuch des „taffns“ nicht, den Gegener zu „taffn“, sein „Pikke“ steckt aber, so muß der 2. Spieler zuerst versuchen, seinen Gegner umzuhauen. Wenn ihm das bei steckendem „Pikke“ gelingt, so darf er dann zum „taffn“ schreiten.
5.) Sind mehrere Mitspieler, so wird immer nach der gleichen, ausgelosten Reihenfolge gespielt. In diesem Falle kommt nach dem 2. Spieler der 3., danach der 4. usw. Falls es sich um 2 Mannschaften handelt, so ist ebenfalls die Reihenfolge einzuhalten, jedoch gewinnt nicht ein Einzelspieler, sondern das Team.