Das „Pikken“ geht auf die Kelten zurück, die große Teile Europas sowie Klein-Asiens
bewohnten und um ca. 500 v. Chr. das erste mal erwähnt wurden.
Ursprünglich diente es dem Vertreiben der „Schäh – (Wühlmäuse)“ in den kultivierten Gärten der herrschaftlichen Häuser, was auch aus den zahlreichen Ausgrabungen auf dem Dürrnberg bei Hallein hervorgeht.
Die größte Ausbreitung erfolgte im 3. Jhdt. v. Chr von Britannien bis Anatolien, der Niedergang der keltischen Macht begann in Italien und wurde durch die Eroberung Galliens durch Cäsar (58 – 51 v. Chr.) besiegelt.
Danach begann die große Ära der römischen „Pikkla“. Im Kolosseum von Rom (dem größten Amphitheater der Welt, von 72 bis 80 n. Chr. erbaut), wurden regelmäßig große
„Pikke“- Wettkämpfe veranstaltet, lediglich in den Pausen durften einige Gladiatoren gegen die Löwen kämpfen oder es wurden im Rahmenprogramm einige Wagenrennen ausgefahren. Ein bekannter Rennfahrer dieser Zeit war ein gewisser Ben Hur, der sich mit insgesamt 12 Pole Positions und 2 nationalen Meistertiteln in die Annalen eingetragen hat.
Das erste mal urkundlich erwähnt wurde das „pikken“ in St.Michael 1461, als zur Markterhebung durch Fürsterzbischof Eberhart III. im Zuge eines großen Marktfestes zum ersten mal ein international hervorragend besetztes Turnier ausgetragen wurde. Als Sieger damals ging der Moaknecht aus Stranach hervor, der auch das Jahr darauf seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte.
Als Preis erhielt der Sieger damals einen 2-wöchigen Urlaub und 10 Gold-Dukaten, was für diese Zeit erstaunlich viel war ! (Eine kleine Keusche kostete damals etwa 16 bis 18 Gold-Dukaten!)
Bereits 1562 wurde durch den französischen Astrologen Nostradamus dem „pikken“ eine
lange Tradition prophezeit.
Damals schrieb er in seinen „Centuries“ genannten Visionen von „einem lauen
Sommernachmittag in großer Höhe inmitten eines kleinen Gärtchens eine gewisse Anzahl von erfahren Kämpfern zu einem Spiel mit Stöcken treffen werden, um ihren wahren Meister zu krönen.“
Sogar der französiche Kaiser Napoleon Bonaparte hielt unter seiner Garde-Uniform seinen
„Pikke“ versteckt, um diesen jederzeit für ein kleines Spiel zwischendurch griffbereit zu haben.
Erwähnenswert sind auch die Wettkämpfe beim Sandwirt unter dem Freiheitskämpfer
(und tiroler Nationalhelden) Andreas Hofer. Der geschichtsträchtige Ausspruch „Manda, s`isch Zeit“ entstand aus der alten tiroler Pikke-Szene.
Danach ist es um das „Pikken“ etwas ruhiger geworden, bis es durch den berühmt-berüchtigten“ Schörgen-Toni“ bei den Hexenverbrennungen am Paßeggn wieder regelmäßig zu Wettkämpfen gekommen ist.
„Pikket“ wurde in den Folgejahren wieder vermehrt bei alten Bräuchen, wie z.B. beim Bau der Osterfeuer.
Auch in die spanischen Stierkampfarenen (Corrida de Toros) werden seit der BSE-Krise
vermehrt „Pikke“-Meisterschaften (nationale und internationale Wettkämpfe) durchgeführt.
Die heutigen Prangstangen aus Muhr und Zederhaus sind eigentlich Relikte längst vergangener Zeiten. Samson musste auf Grund seiner Größe Bäume verwenden. Durch geschichtlich nicht exakt nachvollziehbaren Gründen wurden diese später mit Blumen geschmückt und bei den Prangtagen verwendet
Pikken wird auf der ganzen Welt gespielt, allerdings ist diese Sportart auch unter anderen Namen bekannt: wie zum Beispiel Pflöckeln, Stöckeln, Saututtenstechen, Saututtentreiben, Nockaut, Sparl Toma, Schmähstechn
Die Geschichte ist umfangreich und leider nur teils dokumentiert und überliefert worden. Ergänzungen sind gerne Willkommen
Keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit